Das Paznaun, einst eines der ärmsten Täler Tirols, war Anfang des 20. Jahrhunderts geprägt von Abgeschiedenheit und karger Landwirtschaft. Ischgl, ein kleines Bergdorf, lebte von Viehzucht und etwas Handel. Schmuggel spielte in der Region eine wichtige Rolle: Über die verschneiten Pässe transportierten Bewohner Waren wie Kaffee oder Zigaretten ins zollfreie Samnaun. Dabei dienten Skier, damals einfache Holzbretter ohne Kanten, vor allem als Fortbewegungsmittel, nicht als Sportgerät.
In den 1920er-Jahren veränderte sich langsam die Perspektive. Mit der Gründung eines Skiclubs wurden die ersten Schritte hin zu einem organisierten Wintersport gemacht. Skilehrer wie Erwin Aloys und Bruno Aloys erkannten das touristische Potenzial des Skifahrens und führten erste Skikurse durch. Bereits 1929 wurde die Skischule Ischgl ins Leben gerufen, ein wichtiger Meilenstein für die touristische Entwicklung des Dorfes.
Doch der Weg zur erfolgreichen Wintersportdestination war steinig. Nach dem Zweiten Weltkrieg lag der Tourismus brach. Ischgl, wie viele Orte in Tirol, kämpfte mit Armut und dem Wiederaufbau. Trotzdem begannen Visionäre wie Erwin Aloys, mutige Pläne zu schmieden.